Menschenrechtsausschuss des brasilianischen Parlaments erlaubt "Heilung" von Homosexualität

Von Max Staender
20. Juni 2013

Der wegen seiner rassistischen und homophoben Äußerungen berüchtigte evangelische Pastor Marco Feliciano sitzt dem Menschenrechtsausschuss des brasilianischen Parlaments vor, welcher nun ein seit 1999 bestehendes Gesetz außer Kraft setzte, nachdem Psychologen keine Homosexuellen "behandeln" dürfen.

Schwulen- und Menschenrechtsverbände übten kurz nach seiner Ernennung zum Ausschussvorsitzenden heftige Kritik an dem Pastor, der beispielsweise Aids als "Krebs der Schwulen" bezeichnet. Nur der sozialistische Abgeordnete Simplicio Araujo legte gegen die äußerst umstrittene Entscheidung Protest ein und betonte, dass Brasilien Gesetze zur "Kriminalisierung von Homophobie" benötige. Bereits seit mehreren Wochen versuchte Feliciano den Entwurf zur "Schwulenheilung" vor dem Ausschuss billigen zu lassen, was jedoch immer wieder am Protest einiger Mitglieder scheiterte.

Ins Parlament wird der Entwurf jedoch nur eingebracht, wenn auch andere Ausschüsse ihn abgesegnet haben, was nach Ansicht von zahlreichen Parlamentariern kaum denkbar wäre.