Menschenrechtspreis für kamerunische Rechtsanwältin - Amnesty International ehrt Einsatz für Homos

Von Melanie Ruch
19. März 2014

Die Rechtsanwältin Alice Nkom aus Kamerun setzt sich in ihrem Land seit Jahren für die Rechte Homosexueller ein.

Seit 1972 sind homosexuelle Handlungen in Kamerun gesetzlich untersagt und werden mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet. Hinzu kommt, dass Homosexuelle dort auch von der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt werden.

Im Jahr 2003 gründete Nkom die Nichtregierungsorganisation ADEFHO, mit der sie Homosexuelle, Bisexuelle, Transexuelle und Intersexuelle bei der Aufklärung, Rechtsberatung und psychologischen und medizinischen Versorgung unterstützt.

Öffentliche Rechtsberatung trotz Todesdrohungen

Seit 2006 setzt sich Nkom auch beruflich vor Gericht für die Rechte Homosexueller ein. Für ihr Engagement hat die Rechtsanwältin schon unzählige Todesdrohungen erhalten. Auch Behördenvertreter drohten ihr bereits mit Haftstrafen, sollte sie gleichgeschlechtliche Handlungen weiterhin unterstützen.

Doch unterkriegen ließ sich Nkom davon nicht. Für ihren Einsatz im Kampf für die Rechte Homoseueller und ihre Unermüdlichkeit trotz persönlicher Gefahren wurde die 69-Jährige nun von Amnesty International mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal verliehen und wird an Menschenrechtler und Organisationen vergeben, die sich trotz schwerer Bedingungen für die Rechte von Minderheiten einsetzen.