Mercedes kommt nach Reifentest-Affäre mit mildem Urteil davon - Formel-1-Teams sehr kritisch

Von Alexander Kirschbaum
28. Juni 2013

Der viel kritisierte Reifentest von Mercedes, bei dem die Stammfahrer des Rennstalls mit Reifen von Pirelli neue Erkenntnisse sammelten, hat für den Stuttgarter Konzern keine großen Auswirkungen. Das Internationale Tribunal der Motorsportbehörde Fia beließ es bei einer Verwarnung und schloss Mercedes zudem vom Young-Drivers-Test aus, bei dem Nachwuchsfahrer Daten sammeln.

Für die meisten anderen Formel-1-Teams ist das Urteil viel zu gering ausgefallen. Die milde Strafe diene nicht dazu, umstrittene Tests zukünftig zu verhindern, wie Ex-F1-Teamchef Colin Kolles mitteilte. Auch Red-Bull-Motorsportchef Helmut Markos zeigte sich erbost über das nachgiebige Urteil des Gerichts. Vor der Verhandlung bestand sogar die Option, Mercedes von der aktuellen Weltmeisterschaft zu verbannen.

Die Befürchtung vieler Offizieller, dass der für die Formel 1 so wichtige Rennstall dann sein Engagement in der Königsklasse des Automobilsports beenden könnte, scheint bei der Urteilsfindung eine nicht unwesentliche Rolle gespielt zu haben.