Merkel auf Partnersuche - starkes Wahlergebnis macht Regieren nicht leichter

Von Dörte Rösler
23. September 2013

Die Bundestagswahl endet für Angela Merkel mit einem fulminanten Sieg. CDU und CSU verpassen nur knapp die absolute Mehrheit. Um zu regieren, braucht die Kanzlerin jedoch einen neuen Partner. Mit dem Ausscheiden der FDP bleiben nur noch Grüne und SPD - und die zeigen sich skeptisch.

Nur Union und SPD mit Stimmzuwachs

Die Union gewinnt 41,5 Prozent der Stimmen - ein Zuwachs von knapp 7 Prozent. Die SPD legt ebenfalls zu, wenn auch deutlich schwächer. Alle anderen Parteien zählen zu den Verlieren. Die Grünen landen nur noch bei 8,4 Prozent, das sind 2,3 Punkte weniger als bei der letzten Wahl. Dadurch kann die Linke mit 8,6 Prozent zur drittstärksten Partei aufrücken. Aber auch sie büßt 3,3 Prozentpunkte ein. FDP und AfD schaffen gar nicht erst den Sprung in den Bundestag.

Gutes Abschneiden der Union durch Angela Merkel

Die Ursachen für das gute Abschneiden der Union sehen Meinungsforscher vor allem in der Person von Angela Merkel. In den kommenden Koalitionsgesprächen wird ihre Meinung also Gewicht haben. Falls die Kanzlerin ein Bündnis mit den Grünen anstrebt, dürfte jedoch die CSU ein Veto einlegen. Auch vom Parteitag der Grünen wäre kaum Zustimmung zu erwarten.

Große Koalition mit der SPD möglich?

Wahrscheinlichster Kandidat für ein Regierungstandem ist deshalb die SPD. Bisher hält sich die Parteispitze bedeckt. Vorsitzender Gabriel und Fraktionsvorsitzender Steinmeier könnten jedoch Interesse zeigen - und die Kanzlerin zu ungewohnt großen Kompromissen zwingen.