Messbare Erholung: Aufenthalt in der Natur wirkt heilsam

Von Cornelia Scherpe
1. August 2014

Betrachtet man Wandern und Spaziergänge nüchtern, ist nicht viel dabei: Man setzt einen Fuß vor den anderen und ist dabei von Wiesen, Bäumen und Blumen umgeben. Doch gerade das reizt viele Menschen.

Erholung von Sorgen und Ängsten durch die Eindrücke aus der Natur

Allein in Deutschland bekennen sich 40 Millionen Erwachsene dazu, regelmäßig in die Natur abzutauchen. Über das Warum sind sich dabei alle einig: Es geht um die Landschaft. Man möchte einfach die Natürlichkeit um sich herum genießen und dabei dem Stadtbild entgehen. Psychologen sind schon lange davon überzeugt, dass diese Ausflüge uns im wahrsten Sinne des Wortes in der Natur liegen.

Der Mensch schätzt zwar den Komfort der Stadt und die Sicherheit, doch er sehnt sich auch nach der Unberührtheit einer Landschaft. Daher entspannen wir uns auch wie von selbst, wenn wir gepflasterte Straßen hinter uns lassen und einen Waldweg entlang gehen. Die Natur ist immer im Wandel und bietet daher stets neue Sinneseindrücke. Gleichzeitig ist sie dabei stabil und das vermittelt eine Beständigkeit, die im schnellen Alltag oft fehlt. Aktuelle Arbeitssorgen, Ängste und negative Gedanken verschwinden daher wie von selbst.

Psychische Entspannung ist messbar

Die Erholung ist dabei nicht nur subjektiv wahrnehmbar, sondern kann auch von Mediziner gemessen werden. In einer britischen Studie beispielsweise konnte man nachweisen, dass sich bereits fünf Minuten in der Natur auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken. Die Menschen fühlten sich danach fitter und zweifelten weniger an sich. Der Geist erholt sich.

Das zeigte auch eine US-Studie, bei der die Probanden auf ihre Kreativität hin getestet wurden. Nach dem Test gingen sie wandern und wurden anschließend erneut zu einem Test ihrer Kreativität gebeten. Nach der Erholung im Grünen schnitten sie deutlich besser ab. Sie waren psychisch so entspannt, dass ihr Gehirn hervorragend arbeitete.

Eine Untersuchung aus den Niederlanden untermauert zudem, dass Stadtmenschen mit viel Wandermöglichkeiten nachweislich seltener zum Arzt müssen, entspannter sind und mehr Kontakt zu Mitmenschen suchen.

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