Methanol im Wodka: Tschechien verhängt Schnapsverbot

Von Katharina Cichosch
19. September 2012

Tragische Todesfälle haben die tschechische Regierung zu schnellem Handeln genötigt: Binnen weniger Tage reagierten Gesundheitsminister Leos Heger und weitere Entscheidungsträger auf die Serie an Todesfällen, die auf gepanschten Alkohol zurückzuführen sind. Ab sofort sind Spirituosen mit mehr als 20 Prozent Alkoholgehalt offiziell verboten. Wie lange diese Regelung in Kraft bleibt, ist noch völlig offen. In jedem Fall will die tschechische Regierung kein weiteres Risiko eingehen.

Hintergrund des plötzlichen Schnapsverbotes: In der vergangenen Zeit war wiederholt gepanschter Alkohol in den Umlauf gekommen. Die Käufer der handelsüblichen Rum- oder auch Wodkaflaschen bekamen hiervon nichts mit, das Aussehen der Produkte war unauffällig. Drin befand sich jedoch eine hochprozentige Methanol-Mischung, die nicht nur stark alkoholhaltig ist, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Risiken mit sich bringt - von der Erblindung bis hin zum Tod. Rund 20 Menschen sind so bereits am Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben. Nun will Tschechien den Hintermännern auf die Spur kommen - und bis dahin jegliches Risiko für die Bevölkerung auf ein Minimum eindämmen.