Migräne-Auslöser überbewertet: Mehr Lebensqualität für Betroffene möglich

Forscher vermuten, dass angebliche Trigger keine Auslöser sondern Reaktionen sind

Von Nicole Freialdenhoven
30. Januar 2013

Die meisten Migräne-Patienten glauben zu wissen, was ihre heftigen Migräne-Anfälle auslöst: Helles Licht zum Beispiel oder der Genuss eines Glases Wein. Dänische Forscher meinen nun jedoch, dass diese sogenannten Trigger von den Patienten vielfach überbewertet werden.

Trigger oder Reaktion?

Dies ergab eine Studie mit 27 Migräne-Patienten, die angeben sollten, welche Trigger bei ihnen am häufigsten Migräne auslösten. Anschließend wurden sie potenziellen Triggern gezielt ausgesetzt. Dazu gehörten vor allem verschiedene Lichtreize, aber auch körperliche Anstrengung, die neben dem Licht als zweithäufigster Trigger genannt wurde.

Das Ergebnis erstaunte: Lediglich drei der 27 Patienten bekamen tatsächlich Migräne-Anfälle. Die Forscher vermuten nun, dass die angeblichen Trigger gar keine Auslöser sind, sondern möglicherweise Reaktionen: Wer fühlt, dass ein Migräne-Anfall bevorsteht, könnte zum Beispiel zu verstärkter körperlicher Aktivität neigen und macht diese dann für den Anfall verantwortlich.

Einfluss auf die Lebensqualität

Die Erkenntnis, dass es sich lediglich um Reaktionen handelte, aber nicht um Auslöser, könnte bei den Betroffenen zu einer verbesserten Lebensqualität führen, so die Forscher. Schließlich können sie nun wieder problemlos Sport treiben oder das Sonnenlicht genießen. Was allerdings tatsächlich die Migräne auslöst, muss die Forschung dann noch anderweitig klären.