Mikrowellen in der Medizin - Patient besiegt so Knoten in der Schilddrüse

Von Cornelia Scherpe
8. November 2012

Eine Mikrowelle befindet sich in fast jeder deutschen Küche. Das Essen lässt sich leicht und schnell zubereiten, doch etwas Vorsicht ist durchaus angebracht. Warnhinweise der Gebrauchsanleitungen und auch Warnungen vom Arzt zeigen immer wieder, dass man mit der Strahlung gewissenhaft umgehen muss. Welche Auswirkungen die Mikrowellen auf den Körper haben können, zeigte jüngst auch wieder eine Studie.

Zum ersten Mal in Europa wurde ein Mensch mittels Mikrowellen behandelt. Er hatte Knoten in der Schilddrüse, doch diese verschwanden dank gezielter Bestrahlung. Am Universitätsklinikum in Frankfurt wurde der Patient zunächst mit einer lokalen Betäubung versorgt. Dann führten die Ärzte eine kleine Sonde in seine Haut am Hals ein, von der aus die Mikrowellen ausgeschickt wurden. So konnten diese gezielt und auf ein Gebiet begrenzt wirken. Tatsächlich reagierten die Knoten auf ihre Behandlung so gut, dass bei diesem Patienten keine operative Entfernung mehr nötig war.

Die Ärzte gehen davon aus, dass auch bei größeren Knoten bereits eine Bestrahlung von 15 Minuten ausreicht, um die Störenfriede stark schrumpfen zu lassen. Nach nur wenigen Tagen könnten die Patienten nachhause gehen.

Viele Menschen hierzulande haben Knoten in der Schilddrüse. Statistiken gehen davon aus, dass es jeder fünfte Erwachsene ist, allerdings bleiben sie in den meisten Fällen sehr lange unerkannt. Erst ab einer bestimmten Größe fallen die Knoten auf, da sie beim Schlucken stören und man stets das Gefühl vom berühmten "Kloß im Hals" hat. Sollte sich die Arbeit mit Mikrowellen etablieren, hätte man eine kostengünstige und schnelle Behandlungsmethode gefunden, die all diesen Menschen schwere Operationen und Schmerzen erspart.