Mini-Kapsel soll Druck bei einer zu aktiven Blase über mehrere Stunden messen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
19. November 2013

Manche Menschen, besonders aber Frauen, leiden unter einer zu starken aktiven Blase, so dass sie öfters zur Toilette müssen. Aber es gibt noch eine andere Störungsfunktion der Blase, die sogenannte Detrusorüberaktivität, wobei es durch ein unwillkürliches Zusammenziehen der Blase auch zu einem Urinverlust kommt.

Um den Druck der Harnblase zu messen, gibt es schon seit über 40 Jahren eine Methode, die aber den Druck nur in einem kurzen Zeitraum zwischen 20 und 30 Minuten ermittelt. Jetzt haben Forscher ein neues Messsystem entwickelt, das in der Lage ist, den Druck über einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden aufzuzeichnen.

Das neue System wurde in Zusammenarbeit von Elektrotechniker aus Chemnitz mit Medizinern aus Köln entwickelt. Hierbei wird eine Messkapsel endoskopisch in der Harnblase platziert, wo sie dann 72 Stunden lang den Druck misst. Die Kapsel hat eine Größe von etwa vier mal vier Millimetern und wird als "Mikro-Elektro-Mechanisches System" (MEMS) bezeichnet. Aufgrund dieser neuen Messtechnik ist für die Urologen anschließend eine bessere gezielte Behandlung der betroffenen Patienten möglich. Doch bisher wurde dieses System noch nicht beim Menschen eingesetzt, die ersten klinischen Tests sollen aber im nächsten Jahr stattfinden.