Minimalinvasive Operation bei Blinddarmentzündung - Weniger Schmerzen und schneller nach Hause

Von Ingrid Neufeld
5. April 2013

Bauchschmerzen bei Kindern sind häufig harmlos. Manchmal jedoch steckt eine Blinddarmentzündung dahinter. Jährlich werden rund 28.000 Kinder unter 15 Jahren am Blinddarm operiert, doch noch immer streiten sich die Gelehrten über die richtige Behandlungsmethode.

Klare Empfehlungen kommen von der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). Der Bauchschnitt ist überholt, denn die Schlüsselloch-Operation ist dieser Methode deutlich überlegen.

Bei dem Verdacht auf eine Blinddarmentzündung gilt es schnell zu handeln, denn wenn die Entzündung im Darm anschwillt, kann der Blinddarm innerhalb nur weniger Stunden durchbrechen. Trotzdem ist die Diagnose schwer zu stellen. Einerseits weil genaue Beschreibungen fehlen, andererseits weil die Symptome verschieden auftreten. Deshalb wurde in der Vergangenheit auch schon oft ein Blinddarm unnötig entfernt. Schlimmer ist es aber, wenn eine unerkannte Blinddarmentzündung zum Durchbruch führt. Ein gutes Diagnosemittel ist der Ultraschall, dabei können auch leichte Schwellungen entdeckt werden. Bei normalgewichtigen Kindern ist die Treffsicherheit bei einer Diagnose hoch.

Beim geringsten Zweifel sollte vorsichtshalber operiert werden. Abwarten ist meist nicht die beste Wahl, denn wenn ein Blinddarm durchbricht, kommt es möglicherweise zu einer Bauchhöhlenvereiterung. Ein Routineeingriff vermeidet solche Komplikationen. Über 70 Prozent der Patienten an 98 chirurgischen Kliniken werden minimalinvasiv operiert.

Dabei setzt der Chirurg drei winzige Schnitte im Bauch, oder er legt sogar nur einen einzigen Zugang über den Bauchnabel frei und entfernt so den Blinddarm. Die Vorteile sind klar: Die Kinder haben nicht so große Schmerzen und können früher wieder heim.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie plädiert dafür, dass Kinder von Kinderchirurgen behandelt werden sollen, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.