Misshandlung und Freiheitsberaubung durch Mutter und Stiefvater: 13-jährigen zur Strafe angekettet

Von Ingrid Neufeld
4. Februar 2014

Weil die Mutter eines 13-jährigen und deren Partner mit dem Sohn nicht zurechtkamen, griffen sie zu Methoden, die nun als Misshandlung geahndet werden. Der 13-jährige wurde immer wieder mit einer schweren Stahlkette angekettet und so alleine gelassen. Die Länge der Kette ermöglichte ihm lediglich den Toilettengang. Das Verlassen der Wohnung war ihm dadurch verwehrt. In der Zwischenzeit verbrachte die Mutter mit ihrem Partner bis zu zwei Stunden außer Haus.

Die Vorfälle ereigneten sich schon Ende 2012 und kamen nur deshalb heraus, weil sich der 13-jährige seinem leiblichen Vater anvertraut hatte. Nun hat die Staatsanwaltschaft gegen die 41-jährige Mutter und den 48-jährige Mann Anklage erhoben. Der Vorwurf lautet Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung.

Das Kind muss seither in einer Klinik psychiatrisch behandelt werden. Mutter und Stiefvater warten nun auf ihren Prozesstermin und befinden sich nicht in Untersuchungshaft, da Fluchtgefahr ausgeschlossen wird. Obwohl sie bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten sind, müssen sie mit einer möglichen Gefängnisstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren rechnen.