Mit einer Möhrensuppe den akuten Durchfall beenden

Von Cornelia Scherpe
12. September 2012

Durchfall ist nicht nur sehr unangenehm, sondern kann durchaus auch gefährlich werden. Bei anhaltendem Durchfall verliert der Körper viel Wasser, was gerade bei Kindern, Senioren und Schwangeren schnell zu gefährlichen Dehydrierungen führt. Auch wichtige Salze gehen verloren und natürlich leidet der gesamte Kreislauf. Es gibt ein Hausmittel, das in vielen Fällen auch einen akuten Durchfall stoppen kann: eine Möhrensuppe.

Bereits seit über 100 Jahren bekommen Patienten mit Durchfall von den Großeltern oder Eltern eine Möhrensuppe vorgesetzt. Das klassische Heilrezept geht dabei auf 1908 zurück, wo der Mediziner Ernst Moro zum ersten Mal diese Möhrensuppe verordnete. Dabei müssen geschälte Karotten für eine Stunde in kochendes Wasser gelegt werden. Meist nimmt man 500 Gramm Karotten und einen Liter Wasser. Nach der Stunde werden die Möhren püriert und der Karottenbrei erneut mit Wasser versetzt. Das ganze wird dann noch mit drei Gramm Salz versehen und anschließend kann der Patient diese Suppe verzehren.

Das Mittel wirkte damals wie heute, doch erst die moderne Medizin konnte erklären, warum dieses Rezept so gut gegen Durchfall ist. Im Labor konnte man beobachten, dass sich beim langen Kochen im ersten Schritt viele Oligosaccharide, also Zuckermoleküle, bilden. Sie ähneln in ihrem Aufbau den Darmrezeptoren im Menschen. Wird die Suppe nun gegessen und kommt im Darm an, heften sich die dortigen Bakterien nicht mehr an die Darmrezeptoren, sondern an die eingetroffenen Zuckermoleküle. Somit wird der Darm an sich in Ruhe gelassen und der krankhafte Durchfall hört auf.