Mit Farbe gegen Alzheimer - ein Farbstoff schützt das Hirn

Von Cornelia Scherpe
22. Februar 2013

Menschen mit Alzheimer haben ein Problem mit Eiweißablagerungen in ihrem Gehirn. Die sogenannten Tau-Proteine häufen sich an und bilden Klumpen. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, die Bahnen zwischen den einzelnen Nervenzellen stabil zu halten. Durch Fehlfunktionen kommt es jedoch dazu, dass die Eiweiße ihren Dienst quittieren und sich stattdessen zusammensetzen. Dies wiederum ist sehr schädlich für die Nervenzellen, die von diesem Müll in gewisser Weise erstickt werden und absterben. Durch den Verlust der Neuronen kommt es dann zu den typischen Symptomen.

Bisher ist Alzheimer nicht heilbar, doch Forscher arbeiten beständig an Ideen und neuen Methoden. Eine Hoffnung ruht derzeit auf "Methylenblau". Dabei handelt es sich um einen Farbstoff, von dem zunächst niemand vermutet hätte, dass er etwas mit Alzheimer zu tun haben könnte. Im Labor stellte sich jedoch heraus, dass der Stoff mit einigen Bausteinen des Tau-Proteins reagiert. Man ging dem näher auf den Grund und konnte beobachten, dass Methylenblau dazu führt, dass die einzelnen Eiweiße sich nur noch schwer aneinander binden können.

Der Farbstoff ist quasi im Weg. Ihm gelingt das, indem er genau die Moleküle deaktiviert, die zum Zusammenschließen mehrere Eiweiße unbedingt aktiv sein müssen. Diese werden Cystein genannt. Durch die Blockade verringert sich natürlich die Gefahr, dass es zu einer Klumpenbildung kommt. Weniger Ablagerungen im Gehirn schützen dann vor einem Voranschreiten des Alzheimer.

Die Forscher glauben daher, dass der Farbstoff in Zukunft als Wirkstoff eingesetzt werden könnte, um das Voranschreiten eines solchen Defekts zu verhindern. Es gibt auch bereits weitere Substanzen, die zumindest theoretisch für eine solche Aufgabe infrage kommen.