Mit guter Laune zur Grippeimpfung: der Impfschutz steigt durch die Psyche

Schutzwirkung der Grippeimpfung verbessert sich mit positiver Stimmung am Tag der Impfung

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2017

Die Geister scheiden sich, ob es sinnvoll ist, jedes Jahr zur Grippeimpfung zu gehen. Zumindest Personen mit eher schwachem Immunsystem raten jedoch die Hausärzte dazu, damit sie die eventuell tödlichen Folgen einer echten Grippe gar nicht erst riskieren. Zu dieser Risikogruppe zählen auch Senioren.

Allerdings haben diverse Studien bereits gezeigt, dass ausgerechnet diese Altersgruppe seltener auf den Impfschutz anspricht. Mit steigendem Alter nimmt die Schutzwirkung der verabreichten Stoffe ab, denn der Körper kann nicht mehr so viele Antikörper bilden. Statistisch erreichen trotz Impfung maximal 53 Prozent der Senioren den nötigen Schutzlevel, um bei Kontakt zu echten Viren tatsächlich nicht krank zu werden.

Die Auswirkung der Stimmung auf den Impfschutz

An der Universität Nottingham haben Forscher herausgefunden, dass neben Faktoren wie der Ernährung und der Sportlichkeit eines Seniors ein Faktor bislang unterschätzt wurde: seine Stimmung am Tag der Impfung. Tatsächlich spielt es eine Rolle, ob jemand gut gelaunt oder eher verstimmt zum Impftermin erscheint.

Die Untersuchung wurde mit 138 Senioren durchgeführt. In den 14 Tagen vor ihrem Impftermin und einen Monat danach wurden sie regelmäßig zu ihrer Gemütsverfassung befragt. Ein Pedometer maß zudem ihre Fitness im Alltag.

Im Blut wurde der Status der Antikörper einmal nach vier und einmal nach 16 Wochen bestimmt. Während weder die Bewegung noch Angaben zu Ernährung und Schlaf einen Einfluss auf dem Impfschutz hatten, zeigte sich die Psyche als messbarer Faktor. Die Zahl der Antikörper im Blut stieg, je besser die Stimmung eines Teilnehmers war.

Der entscheidende Tag war dabei der eigentliche Impftag. Die Impfung war um bis zu 14 Prozent effektiver, wenn der Senior gute Laune hatte. Die Stimmung in den Wochen vor dem Termin hatte einen kleinen und die Stimmung in den Wochen danach keinen Effekt auf die Menge der Antikörper.