Mit Kitsch und Buntheit Kritik am Regime

Zeichner bewegen sich am Rande von Tabu-Themen und scheinen damit erfolgreich zu sein

Von William Dorsainvil
2. August 2010

In China lebt eine neue Zeichengeneration auf. Die Vertreter dieses "neuen" Zeichenstils werden Manhuajia genannt und ihre Künste sind an die Manhua angelegt, einem alten Zeichenstil aus den 20er Jahren Chinas. Dieser blüht langsam wieder auf und scheint besonders in den jüngeren Generation Gefallen zu finden. Ausgezeichnet sind diese Comics durch ihre satirische Anlehnung. Der Text steht säuberlich getrennt unter den Bildern, nicht so wie gewohnt in kleinen Sprechblasen mitten im Bild.

Die wirtschaftliche Öffnung zu Japan, der Manga-Kulturhochburg, nahm mächtigen Einfluss auf die Entwicklung dieses Trends. Hong Kong gab mit seiner Comic Vielfalt ebenfalls etwas hinzu. Dennoch ist dieser Beruf durchaus verpönt. Zeichnungen, die Sex, Tod oder Tibet als Thema haben, sind grundsätzlich verboten. Obwohl es diese Beschränkungen gibt, schaffen es manche Zeichner sich um diese Tabu-Themen herumzudrücken und ihre Werke, teilweise in China oder ganz anderen Ländern zu veröffentlichen.

Die Geschichten dieser Werke spielen sich meist in skurrilen, träumerischen Landschaften ab, in der sich übernatürlich schön gezeichnete Menschen mit ihren emotionalen Problemen von z.B. unerfüllter Liebe herumschlagen. Aber auch Homosexualität und psychische Krankheiten können abgehandelt werden. Dies sind ein paar der Gründe, warum diese Comics so umstritten sind. Dennoch gelten die Comics als Antwort auf die Zensur und Einschränkung von Bildinhalten.