Mit Magic Mushrooms gegen Depressionen?

Wer an schweren Depressionen leidet, hat kein normales Leben mehr. Ist die seelische Krankheit stark ausgeprägt, helfen oft weder Verhaltenstherapien noch Medikamente. Ein mutiges Forscherteam hat jedoch die Theorie aufgestellt, dass man diese Patienten mit Magic Mushrooms behandeln könnte. Dabei handelt es sich um Drogen, die illegal sind und die Wahrnehmung der Konsumenten stark verändern.

Die Forscher riefen eine kleine Studie ins Leben und gewannen dafür zwölf Teilnehmer. Alle litten an starken Depressionen und konnten durch bisherige Therapien nicht erfolgreich behandelt werden. Diesen Patienten gaben sie nun den Wirkstoff Psilocybin. Er ist in den Pilzen vorhanden und der Auslöser des Drogenrauschs.

Magic Mushrooms im klinischen Versuch

Der Wirkstoff wurde zwei Mal (7 Tage Abstand zwischen den Einnahmen) in Kapselform verabreicht. Die Probanden lagen dafür in einem dunklen Raum und durften leise Musik hören. Zwei Psychiater waren jederzeit anwesend und erkundigten sich regelmäßig nach dem aktuellen Befinden. Geräte kontrollierten außerdem Herz und Blutdruck.

Die Probanden zeigten jeweils nach einer halben bis einen Stunde erste Reaktionen auf den Wirkstoff. Sie beschrieben Wahrnehmungsveränderungen und eine gestiegene Stimmung. Nach maximal drei Stunden endete der "Trip" und nach sechs Stunden durfte die Testpersonen den Raum wieder verlassen.

Einnahme nur unter ärztlicher Aufsicht

Die Einnahme des Wirkstoffes hatte aber über die drei Stunden hinaus einen Effekt auf das Befinden. Alle zwölf Patienten erfuhren eine Verbesserung ihrer Symptome. Die Depressionen milderten sich bei allen für mindestens drei Wochen deutlich ab. Auch nach dem Ende der Vergabe des Wirkstoffes zeigten die Patienten eine anhaltende Besserung. Bei sieben Teilnehmern hielt ein Effekt drei Monate, bei den übrigen fünf sogar noch länger.

Von Selbstversuchen raten die Forscher jedoch mit Nachdruck ab. Nicht nur das Handel und Besitz der Magic Mushrooms in Deutschland strafbar ist, auch gesundheitliche Risiken stehen im Raum. Der medizinische Einsatz muss weiter geprüft werden und bei einer Eignung als Therapie muss die Einnahme selbstverständlich unter ärztlicher Aufsicht geschehen.