Mit Opioiden gegen das Restless-Legs-Syndrom?

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2014

Das Rest­less-Legs-Syndrom (kurz RLS) kann den Betroffenen den Alltag zur Qual werden lassen. Die Patienten verspüren quasi ständig einen übermäßigen Bewegungsdrang, der viele sogar in der Nacht wach hält. Es gibt zwar einige Medikamente, die gegen RLS helfen, doch längst nicht jeder Patient spricht auf die Standardbetreuung an. Bisher kann man den resistenten Patienten dann nicht helfen, doch eine aktuelle Studie macht Hoffnung auf eine neue Alternative.

Untersuchung mit 306 Patienten

Forscher haben dabei getestet, ob das Rest­less-Legs-Syndrom auf die Einnahme von Opioiden anspricht und konnten gute Ergebnisse vorlegen. Man hatte mit 306 Patienten gearbeitet, die im Schnitt seit 10,3 Jahren an den klassischen Beschwerden des Rest­less-Legs-Syndroms litten und die auf die normale Therapie nicht angesprochen hatten. Sie erhielten entweder nur ein Placebo, oder aber zwei Mal täglich das Opiod "Oxycodon-Naloxon". Ihre Beschwerden waren vor Studienbeginn mit der Messskala "LS Study Group Severity Rating Scale" ermittelt wurden, wobei alle Teilnehmer im Schnitt bei 31,6 Punkten lagen. Insgesamt gibt es 40 Punkte, wobei 40 als sehr schwerer Verlauf zählt.

Nach drei Monaten der Therapie wurden alle Probanden erneut untersucht und erneut auf der Skala eingeordnet. Das Opioid hatte dabei bei den tatsächlich behandelten Patienten dazu geführt, dass ihre Beschwerden sich im Schnitt auf nur noch 15,1 Punkte verbessert hatten und nun als moderat galten. Damit ist die Wirksamkeit sogar besser als die der bisherigen Standardtherapie mit Dopaminagonisten.

Verlauf Restless-Legs-Syndrom konnte mit Oxycodon-Naloxon vermindert werden

Aufgrund dieses großen Erfolges wurde nun allen Teilnehmern angeboten, auf Oxycodon-Naloxon umzusteigen und 197 Probanden nahmen dieses Angebot an. Die Studie wurde daraufhin mit ihnen um ganze 40 Wochen verlängert und im Anschluss daran erneut nachgemessen, ob sich das Rest­less-Legs-Syndrom bei diesen 197 Menschen weiter verbessert hatte. Tatsächlich lagen die verbleibenden Teilnehmer nun bei nur noch 9,7 Punkten auf der Messskala, was einem milden Verlauf entspricht.