Mit Reis gegen Cholera? Reisstärke als heimliche Waffe gegen den Erreger

Da Glukose neben dem Patienten auch das Cholera-Bakterium stärkt, forschen Wissenschaftler nach Alternativen

Von Nicole Freialdenhoven
10. Dezember 2014

Die Cholera ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die zu starkem Durchfall und Erbrechen führt. Meist wird das Bakterium Vibrio Cholerae über verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel weiter verbreitet und kann vor allem in den Entwicklungsländern immer wieder zu schweren Epidemien führen.

Glukose stärkt Cholera-Bakterium

Patienten werden in der Regel mit einer Lösung aus Wasser, Salzen und Glukose behandelt, die den schweren Flüssigkeitsverlust durch Brechdurchfall ausgleichen soll.

Problematisch an dieser Behandlung ist jedoch, dass die Glukose nicht nur den Patienten stärkt, sondern auch das Cholera-Bakterium, das durch die Zufuhr von Zucker gestärkt wird und weitere giftige Stoffe produziert.

Reisstärke als Alternative

Forscher aus der Schweiz haben sich daher nun auf die Suche nach möglichen Alternativen zur Glukose gemacht und kamen dabei der positiven Wirkung von Reisstärke auf die Spur. Normaler Reis besteht zu etwa 70 Prozent aus Stärke, die mit einem einfachen Verfahren extrahiert werden kann.

In Versuchen der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne zeigte sich diese Reisstärke als beste Waffe gegen den Cholera-Erreger: Die Aktivität der Gifte im Körper nahm um 75 Prozent ab, wenn die Patienten Reisstärke erhielten.

Andere Stärke- und Zuckerarten wirkungslos

Stärke aus der Kartoffel und andere Zuckerarten wie Saccharose zeigten hingegen keine positive Wirkung.