Mit Sport gegen den Krebs - sportlich aktive Patienten können ihre Sterberate senken

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Mit der Diagnose Krebs müssen viele Patienten erst einmal psychisch zurecht kommen. Damit nicht Angst und düstere Gedanken die Oberhand gewinnen, wird den mobilen Krebspatienten angeraten, regelmäßig Sport zu betreiben. Das hilft nicht nur beim Erhalt der Lebensqualität, sondern stärkt auch das Immunsystem im Kampf gegen die Tumorzellen. Wie nützlich der Sport aber für das Überleben der Krebspatienten wirklich ist, zeigt nun eine aktuelle Studie. Ihren Ergebnissen zufolge kann moderater aber regelmäßiger Sport die gesamte Sterberate senken.

Betrachtet wurden elf ältere Untersuchungen, bei den Patienten mit Brustkrebs oder mit Darmkrebs regelmäßigen Sport betrieben. Bei ihnen sank die Intensität von Entzündungen im Körper und zudem stieg der Insulinspiegel und die Zahl der Killerzellen. Besonders Letztere sind als Teil der Abwehrkräfte sehr wichtig und können aktiv gegen Krebszellen vorgehen.

In sechs der Studien starben dank des Sports weniger Patientinnen an Brustkrebs. Insgesamt sank die Sterberate um 41 bis 51 Prozent. Auch bei Darmkrebs konnte der Sport die Sterberate halbieren. Hier war eine Senkung zwischen 41 und 61 Prozent zu beobachten. Aufgrund dieser erfreulichen Daten läuft derzeit die CHALLENGE-Studie ("The Colon Health and Life Long Exercise Change"-Studie) mit 963 Patienten, die fortgeschrittenen Darmkrebs haben. Man will testen, wie gut der Sport bei ihnen hilft.

Menschen mit Krebs sollten entsprechend ihrer Möglichkeiten aber bereits jetzt sportlich aktiv werden. Gesetzliche Krankenkassen bieten hier über längere Zeiträume diverse Möglichkeiten an, bei denen auch die Kosten von der Kasse getragen werden.