Mit Zahnschmerzen in die Notaufnahme - Zahnprophylaxe ist für US-Bürger meist finanzielles No-go

Von Max Staender
21. März 2012

Das Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten führt dazu, dass viele Menschen aus finanziellen Gründen Vorbeugungen in der Zahnversorgung nicht wahrnehmen können, bis eines Tages die Schmerzen unerträglich werden. Dann pilgern die Menschen in die Notaufnahmen. Ein Besuch, der etwa zehn mal soviel kostet, wie eine Zahnarztprophylaxe - auf Kosten der US-amerikanischen Steuerzahler.

Die Notaufnahmen sind allerdings nur selten in der Lage, die Zahnschmerzen wirksam zu behandeln. Daher werden die Patienten meist mit Schmerzmitteln sowie infektionshemmenden Medikamenten vollgepumpt. Da das Zahnproblem damit aber nicht behoben ist, kommen die Patienten wieder. Ökonomisch gesehen ein sehr unproduktiver sowie auch teurer Kreislauf, der durch frühzeitige Prophylaxe durchbrochen werden könnte. Das Armenprogramm Medicaid ist bei diesem Dilemma einer der Hauptverantwortlichen. Denn dieses hat nur für einen mangelhaften Zugang zu vorsorgenden Zahnbehandlung gesorgt.

Aufgrund strikter Sparmaßnahmen als Folge der Rezession, sind Zahnbehandlungen von erwachsenen Medicaid-Patienten im US-Staat Washington komplett gestrichen worden. Zudem gibt es in USA insgesamt zu wenig Zahnärzte, was vor allem auf dem Land ein großes Problem darstellt.