Mittel gegen Bakterieninfektionen - bald sollen gezüchtete Bakterien Antibiotika ersetzen

Antibiotika haben oft starke Nebenwirkungen, nun sollen spezielle Bakterien ihre Arbeit übernehmen

Von Cornelia Scherpe
22. August 2011

Antibiotika sind die Standardbehandlung gegen alle möglichen Bakterieninfektionen. Doch auch wenn die Medikamente oft verschrieben werden und in der Regel die Erreger gut bekämpfen, besitzen sie Nebenwirkungen. Nicht jeder verträgt Antibiotika, besonders Menschen mit empfindlichen Magen leiden schnell an Übelkeit und auch Erbrechen.

In Zukunft könnten die Medikamente aber auch überflüssig sein, denn Forscher wollen Bakterien in den Kampf gegen ihre eigenen Artgenossen schicken.

Derzeit experimentiert man dafür mit E. coli. Der Vorteil: die eingesetzten Bakterien sollen gezielt gegen Erreger vorgehen. Antibiotika vermögen dies nicht, sondern verteilen sich überall im Körper. So kommt es zu den vielen möglichen Nebenwirkungen.

Wie sollen die Bakterien im Körper vorgehen?

Mediziner programmieren sie so, dass sie einen Biofilm bilden. In der Natur schützen sie sich damit gegen andere Bakterien. Dieses Verhalten wird dann im Körper nachgeahmt, mit dem Resultat, dass Erreger automatisch bekämpft werden.

Was den Einsatz für die breite Bevölkerung derzeit noch verhindert, ist die Tatsache, dass oft nur 99 Prozent oder weniger der feindlichen Bakterien beseitigt werden. Diese Effektivität reicht nicht, da sich auch der kleine Rest wieder neu ansiedeln kann und so die Infektion erneut ausbricht.