Mittel gegen die Schuppenflechte kann gegen Multiple Sklerose helfen

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

Es gibt verschiedene Medikamente, die Menschen mit der Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, helfen sollen. Eines dieser Medikamente ist die Fumarsäure, die seit 1994 offiziell benutzt wird. Nun ist in gleich zwei Studien deutlich geworden, dass diese nicht nur Patienten mit Psoriasis hilft, sondern offenbar auch bei Multiple Sklerose sinnvoll zum Einsatz gebracht werden kann.

Beide Studien arbeiteten mit insgesamt 2.651 Probanden, die an dem Nervenleiden erkrankt waren. Einige bekamen das Präparat "BG-12", welches die Fumarsäure enthielt. In der einen Studie bekamen andere nur ein Placebo, damit man eine Kontrollgruppe bilden konnte. Die zweite Studie bildete drei Gruppen und vergab neben Placebos noch den Wirkstoff "Glatiramer". In beiden Fällen war die Wirkung der Fumarsäure sehr überzeugend. Die Schubrate verringerte sich bei den Patienten. In den Placebogruppen lag sie bei 46 Prozent, während sie in der Fumarsäure-Gruppe auf 27 und 26 Prozent sank.

Die "Deutsche Gesellschaft für Neurologie" sieht beide Studien als echten Erfolg an. Da die Fumarsäure gut erforscht ist, kann man davon ausgehen, dass es wie in der Studie auch bei der breiten Anwendung nur zu den bereits bekannten Nebenwirkungen kommen wird. Neben Hitzegefühlen kann dabei Durchfall auftreten. Etwas drastischer ist der eventuelle Abfall der Lymphozyten im Blut und ein Anstieg bei den Leberwerten. Die Einnahme sollte daher nur unter ärztlicher Betreuung erfolgen.

Im Grunde geht es jetzt nur noch darum, dass der Hersteller der Fumarsäure die Mittel offiziell als Medikament gegen Multiple Sklerose vertreiben darf. Dafür bedarf es einer neuen Zulassung.