Mobbing in der Schule - Die Wunden verheilen nur langsam

Von Nicole Freialdenhoven
26. Februar 2013

Die Schulzeit prägt die meisten Erwachsenen noch über viele Jahre nach dem Schulabschluss. Jugendliche, die in der Schule gemobbt wurden, leiden noch mit Mitte 20 an den seelischen Wunden, die ihnen zugefügt wurden. Dies ergab eine Studie des Duke University Medical Center in North Carolina, bei der insgesamt 1420 junge Leute zwischen 9 und 16 Jahren zweimal im Abstand von zehn Jahren zu ihren Erfahrungen mit Mobbing befragt wurden.

Bei der ersten Umfrage hatte ein Viertel der damaligen Schüler angegeben, schon einmal unter Mobbing gelitten zu haben. Lediglich ein Zehntel bekannte sich jedoch dazu, selbst andere Schüler gemobbt zu haben. Zehn Jahre später zeigte sich, dass 24% der früher gemobbten Schüler auch mit 26 Jahren noch an Angststörungen litten. Bei den Schülern, die nicht gemobbt wurden, waren es lediglich 6 Prozent.

Am stärksten betroffen war jedoch die Gruppe, die früher zugleich Mobbingopfer und -täter war: Bei ihnen waren 32% von Angststörungen betroffen. Diese Gruppe litt auch am häufigsten unter Depressionen, Selbstmordgedanken und Panikattacken. Die Mediziner verweisen auf den Zusammenhang zwischen familiären Problemen und Mobbing, sowie auf die schwerwiegenden Langzeitfolgen. Mobbing dürfe nicht länger als "Übergangsritus zum Erwachsenwerden" abgetan werden.