MODY richtig behandeln: Die jugendlichen Diabetiker haben oft nur eine leichte Form der Diabetes

Von Cornelia Scherpe
17. Januar 2014

Von "MODY" haben viele Menschen noch nie gehört, denn dabei handelt es sich um eine relativ seltene Unterform der Diabetes. Die Zuckerkrankheit tritt hier bei Jugendlichen und Kindern auf, obwohl es sich eigentlich nicht um die angeborene Form Diabetes des Typ 1 handelt, sondern um die "Erwachsenendiabetes". So entstand auch die Abkürzung MODY, die für "Maturity Onset Diabetes of the Young" steht.

Gendefekt als Grund für zu hohen Blutzuckerspiegel

Der Grund, weshalb bereits die Kinder betroffen sind, liegt in einem Gendefekt begründet. Bei ihnen liegt aufgrund des Defekts auch bei einer relativ gesunden Lebensweise immer ein leicht zu hoher Blutzucker vor. Der Grund dafür ist, dass bei ihnen das Hormon Insulin erst recht spät ausgeschüttet wird. Ihr Körper toleriert quasi einen zu hohen Blutzuckerspiegel.

Für die Ärzte ist das problematisch, da man weiß, dass zu hoher Blutzucker zu späteren Komplikationen führen kann. Die Kinder werden daher meist auch therapiert, damit ihr Blutzucker künstlich auf ein gesundes Niveau gesenkt werden kann. Eine aktuelle Studie legt nun jedoch den Gedanken nahe, dass man auf diese Therapie auch verzichten könnte.

Neue Studie: keine schlechtere Gesundheit ohne Therapie

Die Ergebnisse zeigen, dass der Verlauf dieser Diabetes-Form so mild ist, dass die Kinder auch ohne Therapie relativ gesund bleiben. Das wiederum wäre sogar gut, denn Studien haben ebenfalls schon gezeigt, dass die künstliche Senkung nicht frei von Nebenwirkungen ist. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt durch die Medikamente.

In dieser Studie dagegen veränderte man den Blutzuckerspiegel bei 99 betroffenen Kindern nicht und dennoch ging es ihnen im späteren Alter von durchschnittlich 42 Jahren nicht schlechter als einer gesunden Vergleichsgruppe. Weder waren Amputationen nötig gewesen, noch gab es vermehrte Hirn- und Herzinfarkte.