MRT kann Hirnaktivität bei Föten sehen

Mithilfe eines MRT konnten Forscher jetzt erstmals die Hirnaktivität von Föten untersuchen

Von Cornelia Scherpe
29. November 2011

In Wien ist es nun erstmals einem Forscherteam gelungen, die Aktivität der Hirne von Föten zu sehen. Mittels der Magnetresonanztomografie (MRT) konnten Aufnahmen gemacht werden, die deutlich zeigen, dass es auch in ganz frühen Entwicklungsstufen eines Ungeborenen deutliche Hirnaktivität gibt.

Neuronale Netzwerke bilden sich bereits im Mutterleib aus

Der Mensch besitzt verschiedene neuronale Netzwerke, die für verschiedene Aufgaben zuständig sind. Das Sehen besitzt zum Beispiel ein anderes Netzwerk als das Gedächtnis. Diese Unterteilung gibt es bereits bei Säuglingen, aber bis vor Kurzem wusste man nicht, ob auch Föten im Mutterleib diese schon haben.

Die MRT-Untersuchungen können dies nun bestätigen. Die Netzwerke für ganz verschiedene Arbeitsbereiche bilden sich schon vor der Geburt aus. Untersucht wurden mit der Genehmigung der Schwangeren 16 Föten. Alle Frauen waren zwischen der 20. und der 36. Schwangerschaftswoche.

Neue Erkenntnisse könnten die Diagnostik revolutionieren

Die neue Erkenntnis über Föten-Hirne ist für die Medizin ganz entscheidend. Immerhin kann man nun extrem frühzeitig erkennen, wenn pathologische Veränderungen bei einem Ungeborenen auftreten. Dies könnte die Diagnostik entscheidend revolutionieren und zu besseren Therapien bei Störungsbildern führen.

Wichtig ist: die Untersuchung läuft wie ein normales MRT ab, dauert nur einige Minuten länger. Für die Frauen entsteht kein besonderer Stress und auch für die Ungeborenen sind keine Risiken zu befürchten.