MS basiert zum Teil auf den Genen - Forscher finden Risikogen

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Der Verdacht, dass Multiple Sklerose zum Teil auf die Gene der Erkrankten zurück geht, wurde nun zum erstem Mal in einer Studie bestätigt. Demnach verstärkt sich das Risiko auf MS um dem Faktor 13, wenn man Träger eines bestimmten Gens ist. Der ermittelte Unglücksfaktor 13 ist damit zum ersten Mal der Beweis, dass die Gene für Multiple Sklerose eine Rolle spielen.

Bisher weiß man über MS noch nicht genug. Aus einem unbekannten Grund heraus, richtet sich bei Erkrankten das Immunsystem gegen die eigenen Nerven im Gehirn. Die Immunzellen zerstören die wichtige Myelinschicht der Neuronen, was am Ende zum Versagen führt.

Zu 80 Prozent führt man diesen Prozess bislang auf Umwelteinflüsse zurück, doch die restlichen 20 Prozent scheinen genetischer Art. Dies erklärt auch, warum sich Multiple Sklerose oft in einer Familie häuft. Hier steigt das Risiko um das 15 Fache.

Hatte man bisher aber kaum Erfolg bei der Suche nach schuldigen Genen, ist nun ein Erfolg gelungen. Das Molekül CD24 steht dabei im Zentrum der Untersuchungen. Dieses wird von einem Gen produziert, das scheinbar bei MS-Patienten defekt ist.

Es zeigte bei 264 Erkrankten eine klare Abweichung zu dem Gen, wie man es bei 300 Gesunden untersuchte. Wie genau aber das fehlerhafte Gen bei den Erkrankten wirkt, muss noch untersucht werden.