Musik ist ein guter Helfer gegen Alltagsstress

In stressigen Lebensphasen sollten wir häufiger auf die entspannende Wirkung der Musik setzen

Von Cornelia Scherpe
11. August 2015

Eine aktuelle Studie zum Thema Stressmanagement kommt zu dem Schluss, dass Musik auf den Menschen stressreduzierend wirkt. Dabei kommt es nicht auf das Genre an, sondern nur auf die individuellen Gründe des Hörers. Wer seine Lieblingsmusik anmacht, um sich besser zu fühlen, für den wird dieser Effekt auch eintreten.

Musik als Stressmanager

Anders als in älteren Studien kümmerten sich die Forscher dieses Mal um das Musikhören jenseits der Laborbedingungen. Ältere Studie hatten immer Freiwillige eingeladen und ihnen Musik in fremder Umgebung vorgespielt. So wollte man erfahren, welche Musik welche Gefühle weckt.

Viel aussagekräftiger ist es aber, wenn man Menschen nach ihrer Stimmung beim privaten Musikhören fragt und genau das tat die aktuelle Studie. Die 55 Teilnehmer bekamen Fragebögen und 25 von ihnen zusätzlich Speichelröhrchen mit nachhause und sollten daheim Musik hören.

Es handelte sich dabei um Studenten, die sich bei einem Durchlauf in einer stressigen Semesterphase befanden und beim zweiten Lauf in einer eher entspannten Phase. Durch das Beantworten der Fragen und durch die Auswertung der Speichelproben, konnten die Forscher neue Rückschlüsse zur Musik als Stressmanager ziehen.

Speichelproben erweisen entspannende Wirkung

Die Teilnehmer hatten in den Fragebögen immer die Art den Musik und den Grund des Musikhörens angeben sollen; also etwa

  • "zur Aktivierung" oder
  • "zur Entspannung".

Zudem mussten sie aussagen, wie sie ihr Stresslevel zu diesem Zeitpunkt selbst empfinden. Die Auswertung am Ende zeigt eindeutig, dass Musik zur Entspannung auch genau diesen Effekt auf die Probanden hatte.

Sie fühlten sich nach dem Hören weniger gestresst. In den gesammelten Speichelproben waren auch die Cortisolwerte (ein Marker für Stress) niedrig. Welche Musik die Probanden zur Entspannung gehört hatten, spielte dagegen überhaupt keine Rolle. Es konnten

  • lustige Lieder sein,
  • traurige Songs, oder auch
  • aktivierende oder
  • beruhigende Stücke.

Unterstützung in stressigen Lebensphasen

Die stressreduzierende Wirkung war am besten, wenn die Studenten eine allgemein ruhigere Semensterphase hatten. In der Prüfungsphase allein reichte die Musik nicht aus, um den Stresslevel komplett zu senken.

Allerdings hörten die Studienteilnehmer dann insgesamt weniger Musik, da es ihnen an Zeit fehlte. Das lässt den Rückschluss zu, dass man sich in stressigen Lebensphasen mehr Zeit für Musik nehmen sollte, um von der Wirkung zu profitieren.