Musiktherapie für Hörgeschädigte - Bundesweite Studie ist in Vorbereitung

Von Ingrid Neufeld
27. Februar 2013

Wer nicht hören kann, ist von vielen Dingen ausgeschlossen. Deshalb ist es wichtig, dass es Hilfen gibt, die auch hörgeschädigte Menschen integrieren, so wie ein Cochlea-Implantat. Diese elektronische Hörschnecken-Prothese springt für die Funktionen des Innenohrs ein und leitet elektrische Reize ohne Umwege an den Hörnerv.

Um insbesondere Kleinkindern ein besseres Hörenlernen zu ermöglichen, wurde ein musiktherapeutisches Training erdacht, damit die Kinder eine bessere Möglichkeit zum frühen Spracherwerb haben.

Eine Studie erforschte jetzt den Nutzen einer solchen Therapie. Die einzelnen Sitzungen hatten einen Zeitumfang von 50 Minuten und fanden einmal wöchentlich statt. Die zehn Teilnehmer waren erst nach dem Spracherwerb taub geworden und erhielten die Therapie gleich nach Einsetzung des Cochlea-Implantats.

Insbesondere in vier Bereichen konnten sich die Teilnehmer durch die Therapie entscheidend verbessern, nämlich in der Hörfähigkeit von unterschiedlichen Klängen und Geräuschen, sowie in der hörtechnischen Orientierung im Alltag, in der emotionalen sprachlichen Modulation und letztlich auch darin, dass das Gerät vom Träger akzeptiert wurde. Insgesamt wurde eine hohe Teilnehmerzufriedenheit festgestellt und ein messbarer Fortschritt in der Hörfähigkeit.

Eine bundesweite Studie ist in Vorbereitung. Um Geldgeber zu gewinnen, ist es wichtig, dass sich Menschen in andere einfühlen, die kein Gehör haben und sich vorstellen wie das wäre, ohne Gehör leben zu müssen. Denn wer nicht hört, steht am Rand und kann kaum aktiv in unserer Gesellschaft teilnehmen. Hören bedeutet Lebensqualität.