Muskelspiele im Südchinesischen Meer: China baut sich eine eigene Insel

Von Nicole Freialdenhoven
26. Mai 2014

Seit Jahren schwelt im Südchinesichen Meer der Ärger um die winzigen Paracel- und Spratly-Inseln: Sowohl China, als auch Vietnam und die Philippinen sehen sich als rechtmäßige Eigentümer der Inseln, unter denen große Rohstoffvorkommen liegen. Erst kürzlich kam es in Vietnam zu schweren anti-chinesischen Unruhen, nachdem China eine Ölplattform vor die vietnamesische Küste gepflanzt hatte.

Die philippinische Regierung goss nun zusätzliches Öl ins Feuer: Sie veröffentlichte Satellitenbilder, die beweisen, dass China mitten in den umstrittenen Spratly-Inseln eine künstliche Insel von 300.000 Quadratmetern Größe baue, die sogar eine Landebahn enthalte. China verwies auf eine "unbestreitbare Souveränität" über die Inseln und quasi über das gesamte südchinesische Meer, obwohl die Spratly-Inseln auf Höhe der vietnamesischen Metropole Saigon und der philippinischen Insel Palawan liegen - und weit entfernt von China.

Nicht nur die Rohstoffvorkommen unter den Inseln sind begehrt, auch für die Sicherheit der Region haben die Paracel- und Spratly-Inseln eine große Bedeutung, denn wer sie kontrolliert, kontrolliert auch die wichtige Schiffspassage zwischen Pazifik und Indischem Ozean. Die USA warnten vor einer Verschärfung der Spannung durch neue Erweiterungsbauten oder eine Militarisierung. Stoppen dürfte dies die rohstoffhungrigen Chinesen jedoch kaum.