Mutige Männer stellen sich der ärztlichen Diagnose

Frauen sollten ihren Männern den Besuch beim Doktor nicht aufdrängen, sondern Anteilnahme zeigen

Von Ingrid Neufeld
31. Januar 2013

Männer sind nicht pauschal Gesundheitsmuffel, auch wenn die Statistik ein anderes Bild zeichnet. Auf dem ersten Männergesundheitskongress, der vom Bundesgesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Ende Januar in Berlin stattfand, wurde darauf hingewiesen, dass es durchaus Männer gibt, die sich um ihre Gesundheit sorgen und auf Körper und Psyche achten.

Anteilnahme statt Druck

Vorsorgeuntersuchungen nehmen Männer zwar wirklich seltener in Anspruch, doch Reinhard Winter vom Netzwerk für Männergesundheit in Tübingen meint dazu, dass Frauen zu oft ärztliche Hilfe beanspruchten.

Winter plädiert dafür, dass Frauen ihren Männern den Besuch beim Doktor nicht aufdrängen sollten, das macht Männer nur stur. Anteilnahme sei hier förderlicher, außerdem werden viele Krankheiten durch die Selbstheilungskräfte wieder geheilt.

Fehlendes Gesundheitsbewusstsein oder Angst?

Männer fürchten sich oft vor der Diagnose. Das sei die Hauptursache dafür, wenn Männer nicht zum Arzt gehen und nicht das Bild vom starken Mann. Doch mutige Männer stellen sich der Diagnose und suchen einen Arzt auf, wenn irgendetwas nicht stimmt.

Männer, die in gut gehenden Unternehmen arbeiten, können meist auch an Gesundheitschecks und -angeboten teilnehmen. Finanziell schlechter gestellte Männer haben oft nicht die Möglichkeit der optimalen Vorsorge. Sie sind es auch, die in der Statistik mit wenig Gesundheitsbewusstsein auffallen.