Vorsorgeuntersuchungen für Kinder - Ärzte kritisieren die Unübersichtlichkeit

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Für alle Kinder gibt es sogenannte Vorsorgeuntersuchungen. Dabei dürfen Eltern mit ihrem Nachwuchs zum Kinderarzt gehen und den Jungen oder das Mädchen kostenlos untersuchen lassen. Der Arzt achtet dabei sowohl auf die körperliche Entwicklung als auch auf die geistigen Fähigkeiten des Kindes. So soll sicher gestellt werden, dass keine unentdeckten Entwicklungsstörungen vorliegen und doch vorhandene zeitnah therapiert werden.

Das gute Programm des Staats hat aber seine Schwachstellen. Ärzte kritisieren, dass viele Eltern durch den Dschungel an Möglichkeiten gar nicht durchsehen können. Es gibt verschiedene Untersuchungshefte, lose Blätter, die aber dazu gehören und Zusatzuntersuchungen, die manche Krankenkassen tragen, andere jedoch nicht. Das führt zu Frust und lässt einige nützliche Untersuchungen unter den Tisch fallen. Die Leidtragenden sind die Kinder, denn diese verpassen so wichtige Vorsorgetermine.

Zur Orientierung empfehlen die Ärzte, dass auf jeden Fall das gelbe Helft für Neugeborene benutzt wird und dort wirklich jede Auskunft eingetragen wird, bis einschließlich der U9-Untersuchung, wenn das Kind fünf Jahre alt ist. Danach stehen erst ab dem zwölften Geburtstag neue Untersuchungen auf Kassenkosten an. Die "J1" gilt für Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren. Einige Krankenkassen zahlen jedoch auch zwischen fünf und zwölf Jahren. Hier gilt es sich über die Untersuchungen "U 7a" (für Kinder in der Kita), "U 10" (für sieben und achte Jahre alte Kinder) und "U 11" (für Neun- bis Zehnjährige) bei der eigenen Kasse zu informieren.

Unabhängig von diesen Check ups sollte jedoch jedes Kind einen Impfpass haben. Die Eltern können diesen beim Kinderarzt vorlegen und alle kostenlosen Impfungen erhalten.