Mutter aus Baden-Württemberg wird wegen des Hungertodes ihrer Tochter zu fünf Jahren Haft verurteilt

Von Melanie Ruch
24. April 2013

Im vergangenen Jahr an Pfingsten starb ein zweijähriges Mädchen in Baden-Württemberg, weil sie von ihrer Mutter nicht ausreichend versorgt worden war. Jetzt musste sich die 25-Jährige wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht Rottweil verantworten und wurde zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.

Die Mutter hatte die letzten zehn Tage vor dem Tod des Mädchens bei ihrem Freund verbracht. Ihre drei Kinder schloss sie Zuhause ein und überließ sie sich selbst. Ihrem achtjährigen Sohn hatte sie aufgetragen sich um seine ein und zwei Jahre alten Geschwister zu kümmern, doch außer Toastbrot war nichts zu essen im Haus. Eine Obduktion des Mädchens ergab, dass sie verdurstet und verhungert ist und wahrscheinlich drei bis sechs Wochen nicht mehr richtig gegessen hatte.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte die junge Mutter den Tod ihrer Kinder bewusst in Kauf genommen. Die Richter entschieden jedoch, dass die psychisch kranke Frau mit der Situation schlichtweg überfordert war.