Nach Brasilien entwischter "Strohballen-Mörder" kehrt wie angekündigt nach Europa zurück

Von Melanie Ruch
11. September 2013

Ein Mann aus Straubing wurde im Jahr 2007 wegen Mordes verurteilt, weil er seinen Onkel umgebracht und dessen Leiche zwischen Strohballen versteckt haben soll. Der Täter, der seitdem als "Strohballen-Mörder" bekannt ist, wurde vom Landgericht Regensburg zunächst freigesprochen.

Das Urteil wurde bald darauf vom Bundesgerichtshof widerrufen und der Fall an das Regensburger Landgericht zurückgegeben, wo der Täter von einer anderen Kammer doch noch zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Auf Grund des Freispruchs war der Haftbefehl aber zunächst außer Kraft gesetzt worden und so konnte der Täter nach Brasilien entwischen.

Der Mörder selbst sah diesen Zug allerdings nicht als Flucht. In mehreren Youtube-Videos prangerte er das Vorgehen der Justiz in Straubing an und kündigte an nach Deutschland zurückzukehren, um seine Haftstrafe anzutreten. Er habe mit seiner Flucht nach Brasilien lediglich auf die Missstände in der Justiz aufmerksam machen wollen, wie er erklärte und er hat sein Wort tatsächlich gehalten.

Der "Strohballen-Mörder" ist nach Europa zurückgekehrt und wurde sofort nach seiner Landung in Amsterdam noch am Flughafen festgenommen. Jetzt sitzt er in Amsterdam in Auslieferungshaft. Sollte er seiner Auslieferung nach Deutschland zustimmen, wovon die Staatsanwaltschaft Straubing ausgeht, wird der "Strohballen-Mörder" schon bald seine Haft im Straubinger Gefängnis antreten.