Nach dem Erhalt eines Spenderorgans steigt das Krebsrisiko

Wie eine Studie in den USA ergeben hat, erhöht sich bei einer Organtransplantation oft das Krebsrisiko

Von Cornelia Scherpe
4. November 2011

Wer auf ein Spenderorgan angewiesen ist, ist erleichtert und überglücklich, wenn er endlich eines erhalten hat. Die Freude kann sich allerdings eintrüben, wie eine Studie aus den USA nun zeigt.

Nach dem Erhalt des Spenderorgans steigt das individuelle Krebsrisiko

Sie sammelte die Daten von 175.732 Patienten. Alle hatten zwischen den Jahren 1987 und 2008 ein Spenderorgan erhalten. Die Untersuchung dieser Menschen ergab, dass nach dem Erhalt ihr individuelles Krebsrisiko stark anstieg.

Ganze 10.655 Patienten hatte inzwischen eine Krebserkrankung entwickelt. Für ganze 32 Arten von Krebs wurden die Betroffenen empfänglicher, im Durchschnitt erhöhte sich die Gefahr um das Zweifache.

Höhe des Risikos hängt vom transplantierten Organ ab

Das Risiko ist allerdings unterschiedlich groß, jeweils abhängig davon, welches Organ ersetzt werden musste. Am problematischsten ist der Erhalt einer neuen Lunge. Hier tritt am häufigsten nach der Transplantation Lungenkrebs auf.

Auch neue Herzen und eine Leber scheinen den Krebs anzuziehen. Bei den Empfängern einer Leber geht man davon aus, dass Hepatitis B oder Hepatitis C von der kranken Leber auf die Neue überspringt und diese für den Krebs anfällig macht.

Auch das Alter während dem Erhalt des Organs spielt offenbar eine Rolle. Kinder und Senioren bekommen häufiger Krebs.

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