Nach tödlicher Lawine am Mount Everest: Sherpas planen Streik

Von Dörte Rösler
22. April 2014

Am Karfreitag ereignete sich am Mount Everest das bisher schwerste Unglück: 16 Sherpas kamen unter einer Lawine zu Tode, nur neun konnten gerettet werden. Nach einer Trauerwoche am höchsten Berg der Welt drohen die nepalesischen Bergführer mit Streik.

Wie in jedem Jahr bereiten die Sherpas im April den Mount Everest für die Klettersaison vor. Sie präparieren die Pisten, reparieren Leitern und befestigen Seile für die zahlenden Besucher. Rund 350 Bergsteiger warten derzeit schon in der Region, um Mitte Mai mit dem Aufstieg zu beginnen.

Für ihre Arbeit erhalten die Sherpas nach Schätzungen ca. 2000 Euro pro Saison. Die Entschädigung von knapp 300 Euro, die die nepalesische Regierung an die Familien der Verunglückten gezahlt hat, empfinden sie als unzureichend. Immerhin zahlt jeder Bergsteiger rund 25.000 Dollar, um auf den Mount Everest zu gelangen.

Die Führer wollen an diesen Einnahmen stärker beteiligt werden. Sie verlangen eine Altersrente, höhere Versicherungen und kostenlose Schulbildung für die Kinder von verunglückten Kollegen. Sollten die Sherpas für diese Forderungen streiken, bliebe es zum Saisonbeginn still auf dem Berg.