Nachteile der Zweisprachigkeit - Keine französischen und flämischen Songs mehr in Brüssels U-Bahnen

Wegen Streit zwischen den Bürgern hört man in Brüssels U-Bahnstationen nur noch englische Lieder

Von Melanie Ruch
27. Mai 2011

Die Mehrsprachigkeit bringt nicht immer nur Vorteile mit sich, vor allem nicht in Belgien wo es gleich zwei Landessprachen gibt. Seit jeher sind die französischsprachigen Einwohner Belgiens mit den Flämischsprachigen im Klinsch.

Der Streit geht nun sogar soweit, dass in Brüssels U-Bahnstationen in Zukunft weder französische noch flämische Songs gespielt werden dürfen. Da es deutlich mehr französische als flämische Hits gibt, liefen in den U-Bahnstationen eben auch häufiger französische Songs. Doch das passte den Flamen überhaupt nicht und so hagelte es zahlreiche Beschwerden, die Flamen würden benachteiligt werden und man solle doch bitte mehr flämische Lieder spielen.

Neue Chance für englische Musiker

Da dies aufgrund der wenigen flämischen Künstler aber nicht möglich ist, haben die U-Bahnbetreiber nun entschieden, dass sowohl französische als auch flämische Lieder gänzlich aus den Metro-Stationen verbannt werden. Bis neun Uhr abends werden in Zukunft nur noch aktuelle Hits in englischer, spanischer und italienischer Sprache laufen. Am späteren Abend würde weiterhin Klassik gespielt werden, heißt es.

Einheimische Musiker hätten demnach nur noch eine Chance im Musikprogramm aufgenommen zu werden, wenn sie ihre Songs in einer dieser Sprachen singen.