Nachtskifahren erfreut sich immer größerer Beliebtheit

Der Trend geht zum Skifahren bei Nacht - für Berufstätige, Fans und alle anderen

Von Matthias Bossaller
21. Februar 2011

Einen Ski-Weltcup unter Flutlicht gibt es bereits seit einigen Jahren. Und auch unter Hobby-Skifahrern steigt die Lust, abends eine erleuchtete Piste hinabzufahren. Doch nicht nur alpenländische Einheimische und Skiurlauber nutzen das immer größer werdende Angebot der Flutlichtpisten.

Sportfans von weiter weg nehmen teilweise eine Anfahrt von über 100 Kilometern in Kauf, um für ein paar Stunden die besondere Atmosphäre des Nachtskifahrens zu erleben. So ist zum Beispiel Nesselwang im Ostallgäu ein beliebter Anlaufpunkt für Menschen aus Ulm, Augsburg oder sogar Stuttgart geworden. Seit sechs Jahren schon gibt es hier dieses besondere Angebot. Seitdem ein neuer Flutlicht-Funpark hinzugekommen ist, hat der Zulauf noch mehr zugenommen.

Flutlicht-Pisten immer verbreiteter und häufig genutzt

Doch nicht nur im Allgäu öffnen immer mehr Liftbetreiber ihre Anlagen für ein paar Stunden extra, nachdem es Dunkel geworden ist. In der gesamten bayrischen Alpenregion existieren mittlerweile Flutlicht-Pisten. Im Allgäu sind es rund ein Dutzend.

Einheimische nutzen das Angebot ebenfalls gerne, weil sie nach der Arbeit noch auf die Piste gehen können. Anschließend kehren sie mit den Kollegen noch zu einem geselligen Hüttenabend ein. Es gibt sogar Wintersportler, die ohne eine Flutlicht- und Liftanlage auf eigene Faust im Dunkeln den Berg hinabfahren. Ausgerüstet sind sie mit einer Stirnlampe, die ihnen den Weg beleuchtet.

Naturschützer und Jäger sehen diese Entwicklung mit Unbehagen. Sie sorgen sich um die Tiere, die durch die verlängerten Skifahrtzeiten aufgeschreckt werden. Vor allem nachaktive Tiere werden durch das Scheinwerferlicht gestört, das zusätzlich auf dem weißen Schnee reflektiert.