NASA-Forscher messen in den Anden höchsten UV-Wert aller Zeiten

Von Ingo Krüger
10. Juli 2014

Der UV-Index zeigt an, wie groß das Risiko ist, einen Sonnenbrand zu bekommen. In Deutschland sind in den Monaten Mai bis August mittags UV-Werte zwischen fünf und acht normal. Am Äquator kletterten sie im Februar und März bis auf 13 an. Zusätzlicher Sonnenschutz ist bereits ab dem Wert drei erforderlich.

Hohe UV-Strahlenbelastungsmessung anhand eines Dosimeters

Spitzenwerte lagen bisher bei 22 bis 24 und wurden auf Hawaii und vor der Küste Perus registriert. Doch diese UV-Indizes erscheinen im Vergleich zu dem im Dezember 2003 in den bolivianischen Anden gemessenen Wert von 43,3 geradezu niedrig.

US-Forscher der Weltraumbehörde NASA hatten am Gipfel des Vulkans Licancabur in rund 5900 Metern Höhe sowie am nahe gelegenen See Laguna Blanca (4340 Meter) Dosimeter aufgestellt, um dort die Strahlenbelastung zu messen. An anderen Tagen stieg der UV-Wert auf ungefähr 32 an.

Ursache hängt von zahlreichen Faktoren ab

Die Wissenschaftler erklären den Rekordwert mit dem Zusammentreffen mehrerer Faktoren. Dazu gehören die große Höhe, die mittags im Zenit stehende Sonne sowie der Zustrom ozonarmer Luftmassen. Vermutlich spielen ebenfalls ozonschädliche Gase, wie etwa Bromverbindungen, eine Rolle. Eine gewaltige Sonneneruption könnte den Wert zudem nach oben getrieben haben.

Das Ergebnis wurde erst jetzt bekannt, weil die Forscher ihre Studie aufgrund von politischen Differenzen zwischen den USA und Bolivien lange Zeit nicht beenden konnten.