Nase ist wichtiger als die Augen - über Gerüche bewerten wir unbewusst unsere soziale Umwelt

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2011

Viele Menschen erachten ihr Sehvermögen als den wichtigsten der fünf Sinne. Viele würden lieber ihren Geruchssinn verlieren, als blind werden zu müssen. Forscher haben aber heraus gefunden, dass tatsächlich der Geruchssinn viel wichtiger ist - für uns allerdings völlig unbewusst.

Über die Nase nehmen wir viele Gerüche zwar bewusst war, aber mindestens ebenso viele ganz unbewusst und die Unbewussten bestimmen im Wesentlichen, wie wir unsere soziale Umwelt wahrnehmen. Diese Bedeutung der Nase verdanken wir der Evolution. Wir teilen uns die Entwicklung des Gehirns noch in vielen Bereichen mit allen andern Säugetieren und bei diesen ist der Geruchssinn oft der Wichtigste.

Forscher haben sogar den Verdacht, dass wir noch immer wie andere Säugetiere unsere "Gruppenmitglieder", sprich die Familie, über den gemeinsamen Geruch erkennen. Die wichtige Rolle der Nase bei der Partnerwahl ist schon länger nachgewiesen. Neurologen haben auch nachgewiesen, dass die Nerven zur Geruchsverarbeitung im Gehirn direkt mit den Regionen des Hirns verbunden sind, die all unsere Gefühle steuern und damit auch unsere direkte emotionale Reaktion auf unsere Umwelt.

Diese alten und neuen Erkenntnisse revolutionieren nicht nur bei Laien die Bewertung der Sinne, sondern auch bei vielen Wissenschaftlern.