Natürliche Geburt nach Kaiserschnitt - bei zwei von drei Frauen ist das möglich

Von Dörte Rösler
29. November 2013

Jedes fünfte Kind kommt in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Frauen, deren erstes Kind mit dem Skalpell geholt werden musste, haben jedoch gute Chancen, beim nächsten Kind eine natürliche Geburt zu erleben.

Eine britische Studie mit Daten von mehr als 140.000 Schwangeren kommt zu dem Ergebnis, dass bei zwei von drei Frauen nach einem Kaiserschnitt eine vaginale Entbindung möglich ist. Vor allem jüngere Frauen mit einer unkomplizierten Schwangerschaft müssen keine Angst vor dem OP haben.

Risiko ab dem 34. Lebensjahr

Ab dem 34. Lebensjahr steigt jedoch das Risiko für einen weiteren Kaiserschnitt. Statistisch müssen 41 Prozent mit einem chirurgischen Eingriff rechnen. Allerdings: Trotz der Möglichkeit zur natürlichen Geburt entscheidet sich die Hälfte der Frauen für einen Kaiserschnitt.

Meist machen medizinische Gründe einen Eingriff erforderlich, etwa eine ungünstige Lage des Kindes, ein schmales Becken oder lebensgefährliche Komplikationen wie eine Plazenta-Ablösung oder ein Nabelschnurvorfall. In diesen Fällen rettet die OP das Leben des Babys.

Bei einer unkomplizierten Schwangerschaft kann der Kaiserschnitt dagegen gravierende Nachteile für das Kind haben. Neben Atemproblemen durch die vorzeitige Entbindung diskutieren Wissenschaftler ein erhöhtes Risiko für Diabetes oder Allergien.