Nebenwirkungen von Statinen als Cholesterinsenker haben oft psychologische Gründe

Von Dörte Rösler
21. März 2014

In Umfragen geben viele Nutzer von Cholesterinsenkern an, unter Nebenwirkungen zu leiden. Eine britische Metaanalyse kommt nun jedoch zum Ergebnis, dass die unerwünschten Begleiterscheinungen gar nicht auf das Konto von Statinen gehen. Studienteilnehmer, die nur Placebos schluckten, klagten teilweise sogar stärker unter Beschwerden.

Auftreten der Beschwerden hängt nicht mit Statinen zusammen

Ob Müdigkeit oder Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme, Muskelschmerzen oder Nierenschäden - die Liste an vermeintlichen Nebenwirkungen von Statinen ist lang. Nach der Analyse von 29 internationalen Studien konnten die Wissenschaftler jedoch keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Wirkstoff und Beschwerden herstellen. Vielmehr vermuten sie, dass die Klagen der Patienten psychologische Ursachen haben.

Wer täglich nach seinem Befinden gefragt wird, kann meist auch über kleinere oder größere Unpässlichkeiten berichten. Mit der Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten ändert sich das nicht. Im Gegenteil: die Warnung vor möglichen Nebenwirkungen schärft die Aufmerksamkeit für eben solche Beschwerden.

Bestätigte Nebenwirkung

Eine Nebenwirkung der Statine ist jedoch medizinisch belegt: das erhöhte Risiko für Diabetes. Eine von fünf Neuerkrankungen während der Behandlung ist auf die Lipidsenker zurückzuführen. Patienten, die Medikamente gegen hohe Cholesterinwerte einnehmen, sollten deshalb regelmäßig ihren Blutzucker testen lassen.