Statine als Cholesterinsenker: Nicht allen ist damit geholfen

Von Nicole Freialdenhoven
22. August 2014

Erhöhte Cholesterinwerte gelten als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die letztendlich zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen können. In Deutschland ist rund die Hälfte der Bevölkerung von einem erhöhten Cholesterinspiegel betroffen.

Viele von ihnen erhalten cholesterinsenkende Medikamente wie Statine. Deren Anwendung wird jedoch schon seit längerem kontrovers diskutiert. Umso mehr, seit US-amerikanische Fachgesellschaften Ende 2013 die Leitlinien dahingehend veränderten, dass weit mehr Menschen Risikogruppen zugeordnet wurden und Statine erhalten sollten.

Die gesunden Alternativen zu Statinen

In Deutschland wird dagegen eher auf Vorbeugung und Risikominimierung gesetzt. Statt beispielsweise einem Raucher mit Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten Statine zu verschreiben, sollte dieser eher aufgefordert werden, das Rauchen aufzugeben. Auch eine gesunde Ernährung, Gewichtsreduzierung und mehr Bewegung können sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und Medikamente überflüssig machen.

Dass Statine jedoch auch ihren Sinn haben, belegen Studien: Eine Metaanalyse der Cochrane Collaboration ergab, dass von 1000 Personen 18 einen Herzinfarkt vermeiden, wenn sie fünf Jahre lang Statine einnehmen.

Allerdings drohen je nach Dosis und Wirkstoff auch ein erhöhtes Diabetes-Risiko oder Muskelbeschwerden. Ärzte sollten sich also nicht nur auf die neuen US-Leitlinien verlassen, sondern in jedem Fall das individuelle Nutzen der Statine abwägen.