Netzwerke im Gehirn entscheiden, was schön ist

Von Dörte Rösler
13. Juni 2013

Neurowissenschaftler können nachweisen, wie unser Gehirn auf optische Reize reagiert. Ob wir etwas schön finden, zeigt sich demnach in zwei unterschiedlichen Hirnarealen. Wenn wir etwas Interessantes sehen, springen innerhalb von Millisekunden die Nervenzellen in einem bestimmten Bereich unseres Hinterkopfes an. Je nach der visuellen Qualität des Gesehenen verknüpfen sie sich dann mit anderen Arealen.

Welche Bereiche dies sind, wurde jetzt von spanischen Medizinern erforscht. Mit dem Magnet-Enzephalografen begaben sie sich auf die Spur der Schönheit: Beim Anblick von unattraktiven Objekten leiteten die Nerven den Reiz hinter die Stirn, wo er im Areal für Bewertungen und Fehlerkontrolle landete.

Bei schönen Objekten verknüpften sich mehrere Regionen in der vorderen linken Kopfseite. Aus anderen Studien weiß man, dass hier die analytischen und erklärenden Fähigkeiten lokalisiert sind.

Nach Ansicht der Forscher versucht das Gehirn also, in einem doppelstufigen Prozess seine Eindrücke zu selektieren. Die bewusste Bewertung erfolgt erst, wenn der Instinkt bereits entschieden hat.