Neu entdeckte Viren aus den Tropen lösen keine Fieberschübe aus

Zwei neue in den Tropen entdeckte Virenarten stellen für den Menschen keine Gefahr dar

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2015

Viren können für den Menschen sehr gefährlich werden, wenn das Immunsystem sie nicht in Schach halten kann. Vermehren sie sich zu stark im Körper, kommt es zu unterschiedlich schweren Krankheiten. Am bekanntesten ist hierzulande die "Virusgrippe", die durch Influenzaviren des Typ A oder B ausgelöst wird.

Zwei neue Viren-Arten in den Tropen entdeckt

Virologen aus Deutschland haben bei ihrer Erforschung der Viren nun zwei neue Arten gefunden, die in den Tropen vorkommen. Sie gehören zur Familie der "Bunyaviridae".

Die Erreger leben in blutsaugenden Insekten und können bei einem Stich der Tiere auf den Menschen übergehen. Eine bekannte Folgeerkrankung nach der Infektion mit diesen Viren ist das sogenannte "Rifttalfieber". Es führt zu

Da die bekannten Viren der Familie Bunyaviridae durch Insekten auf den Menschen übertragen werden, haben die deutschen Forscher über 7.500 Moskitos aus den Tropen gefangen und diese im Labor untersucht.

In 26 der genommenen Proben stießen die Forscher aber nicht auf die bekannten Vertreter der Familie, sondern auf unbekannte Viren. Sie untersuchten diese genauer und konnten so feststellen, dass es sich dabei um zwei bisher unbekannte Mitglieder der Bunyaviridae handelte.

Infektion von Säugetieren ist nahezu ausgeschlossen

Die gute Nachricht ist jedoch, dass beide Viren zwar die Familie Bunyaviridae "bereichern", jedoch für den Menschen und auch für andere Säugetiere keine Gefahr darstellen. Anders als die übrigen Vertreter ihrer Gruppe mögen diese Viren keine Temperaturen über 32 Grad Celsius.

Wird der Wert überschritten, stellen beide ihre Wachstum ein. Da im menschlichen Körper im Schnitt 37 Grad Celsius vorherrschen, ist eine Infektion nahezu ausgeschlossen. Die neu entdeckten Viren sind daher in erster Linie wichtig, um die Grundlagenforschung der Virologie voranzutreiben.