Gefährliche Infektionen durch Antibiotika auf dem Vormarsch: Die Clostridium-difficile-Infektion

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2014

Es gibt eine Gruppe von Bakterien, die den Mediziner und Wissenschaftlern weltweit immer mehr Sorgen bereitet: Clostridium difficile.

Bei diesen Mikroorganismen handelt es sich um Stäbchenbakterien, die eigentlich in jedem Menschen vorkommen. Sie besiedeln den Darm und sind dort völlig ungefährlich. Zum Problem werden sie erst, wenn ein Patient aufgrund irgendeiner Krankheit mit Antibiotika versorgt wird.

Dann kann es geschehen, dass das Antibiotikum die Darmbewohner so weit vernichtet, dass diese sich zu wehren versuchen. Die Bakterien bilden daher Giftstoffe, was wiederum den Darmtrakt provozieren kann. Die Folge ist eine Durchfallerkrankung, die derart stark ist, dass es lebensgefährlich werden kann. Die Ärzte sprechen in diesem Fall von einer "Clostri­dium-difficile-Infektion", oder auch kurz "CDI".

Meldepflicht aufgrund großer Gefahr

Mediziner berichten nun mit Sorge, dass die Zahl der CDI-Fälle immer weiter zunimmt. Gut beobachten kann man dies, da die Infektionen seit 2007 meldepflichtig sind.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat gemeinsam mit den zuständigen Stellen für Infektionsschutz den Hinweis erlassen, dass CDI eine echte Gefahr für die Bevölkerung darstellt und Ärzte daher zur Meldung verpflichtet sind.

Allein 2013 wurden tausende Fälle gemeldet, von denen sich 1.122 als schwerwiegend herausstellten. Im Vergleich zu 2012 ist das ein enormer Anstieg, denn damals waren nur 798 wirklich lebensgefährlich gewesen. Dabei zeigte sich auch, dass vor allen Dingen Ältere anfällig sind und aufpassen müssen.

Bei den gefährlichen Verläufen waren 99,2 Prozent der Betroffenen älter als 40 Jahre. Insgesamt war es am Ende zu 659 Toten gekommen. Bei diesen waren 97 Prozent älter als 60 Jahre.

Antibiotika nicht leichtfertig nehmen

Mediziner und Forscher weisen daher vermehrt darauf hin, mit der Einnahme von Antibiotika gewissenhaft umzugehen. Ärzte verschreiben die Mittel viel zu leichtfertig und auch Patienten gehen oft falsch damit um. An die Einnahmezeiten sollte man sich penibel halten und die Therapie niemals vorzeitig abbrechen.