Neu entdecktes Risikogen für Asthma: Ärzte verstehen die Krankheit nun besser

Von Cornelia Scherpe
25. November 2013

Die meisten Fälle von Asthma treten im Kindesalter auf und sind in bis zu 90 Prozent der Fälle vererbt. Einige Risikogene, die von den Eltern an ihre Kinder weitergeben werden, kennt man bereits. Nun haben Forscher ein weiteres dieser Risikogene gefunden und können damit nicht nur die Zahl der bekannten Gene erhöhen, sondern erhielten auch neue Einblicke in die Krankheit.

Vorgehen und Ergebnisse der neuen Gen-Studie

Das Team aus Kopenhagen ging dabei ungewöhnlich vor. Eigentlich ist es inzwischen der Standard, dass bei einer Gen-Studie so viele Patienten wie möglich eingebunden werden. In diesem Fall setzte man jedoch nicht auf Masse, sondern hielt die Probandenzahl bewusst sehr klein. Man arbeitete mit wenigen Kindern, bei denen dafür der Einfluss der Gene sehr hoch sein musste, da sie bereits sehr früh erkrankten und sehr starkes Asthma hatten. Alle waren bereits vor der Einschulung mehrfach im Krankenhaus gewesen, da der Verlauf so heftig war.

Bei der Genanalyse stießen die Forscher dann auf das Gen "CDHR3" und fanden darauf die Mutation "rs6967330". Der Medizin ist bisher die genau Funktion des Gens noch nicht bekannt, doch man weiß immerhin, dass es zu den "Cadherine" gehört. Das sind Eiweiße, deren grobe Aufgabe darin besteht, Zellen miteinander zu verbinden.

Das Forschungsteam glaubt daher, dass durch die Mutation bei Asthma dieses Gen seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann. Es kommt zu weniger Zellverbindungen und daher können sich die Atemwege eher entzünden. Auch Schadstoffe aus der unmittelbaren Umwelt haben es bei Patienten mit dieser Genvariante vermutlich leichter, den Atemwegen zu schaden. Beides zusammen erhöht die Wahrscheinlichkeit extrem, dass der oder die Betroffene nun Asthma bekommt.