Neue Art der Medikamentenvergabe - Nano-Kugeln bringen die Wirkstoffe in die Tumoren

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2012

Noch immer forscht man auf der ganzen Welt nach neuen und besseren Verfahren, um Krebs effektiv zu bekämpfen. Einen echten Erfolg hat man nun mit Nano-Kugeln feiern können. Diese winzigen Kugeln sind in ihrem Inneren hohl und können so mit Medikamenten gefüllt werden. Sie werden dann von Medizinern in den Organismus eingeschleust und reisen direkt über die Blutbahnen zum Tumor. Erst dort geben sie die Wirkstoffe ab, die dann gezielt auf die bösartigen Zellen wirken.

Da die Mittel während des Transports in den Nano-Kugeln abgeschottet sind, wird umliegendes Gewebe überhaupt nicht belastet. Das wäre in der Praxis eine enorme Verbesserung der Krebstherapie. Das gezielte Abgeben der Medikamente ist aber nicht die einzige positive Wirkung. Im Versuch mit krebskranken Mäusen konnten die Forscher nachweisen, dass dank der Nano-Kugeln (wissenschaftlich "Nanolipogelen " genannt) auch mehrere Wirkstoffe gleichzeitig verabreicht werden können, die sich bisher eigentlich nicht "vertragen" und daher nicht als Kombi-Therapie vergeben werden können. Man kann sie zwar zeitversetzt geben, aber dabei verlieren sie die große Wirkung, die sie als Doppelangriff gegen den Krebs hätten.

Bei den Mäusen gelang die gleichzeitige Verabreichung dank der neuen Transporter aber ohne Probleme, was den Erfolg noch einmal steigert. Die Tiere entwickelten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe nun weniger Geschwüre und die vorhanden wurden deutlich kleiner.

In Zukunft könnten daher die von einer Fettschicht umhüllten Nano-Kugeln zur neuen Standardmethode werden.