Neue Entdeckung zur Resistenz von Bakterien - Resistente Keime schützen ihre Gruppe
Resistente Bakterien scheiden Botenstoff aus, um schwache Artgenossen zu unterstützen
Bisher gingen Wissenschaftler immer davon aus, dass eine Resistenz von Bakterien gegenüber bestimmten Medikamenten daher rührt, dass einige Bakterien mit der Zeit ihr Erbgut verändern und gegen die Wirkstoffe der Medikamente immun werden, während andere Bakterien aus derselben Gruppe dies nicht schaffen. Die resistenten Bakterien vermehren sich dann soweit, bis ihre Gruppe groß genug ist um die nicht resistenten Keime zu verdrängen.
Doch mit dieser Annahme lag die Wissenschaft bislang daneben, wie amerikanische Forscher jetzt herausfinden konnten.
Resistente Keime unterstützen Artgenossen bei Antibiotikabekämpfung
Anhand einer Escherichia-coli-Bakterien Gruppe testeten sie die Ursachen für das Resistentwerden von Bakterien gegenüber einem Antibiotikum. Sie fügten der Bakterienkolonie eine stetig wachsende Menge des Antibiotikums Norfloxacin hinzu und beobachteten die Bakterien hinsichtlich ihrer Überlebens- und Fortpflanzungsrate.
Dabei stellten sie fest, dass isolierte Keime eine weitaus geringere Menge des Antibiotikums vertragen konnten, als die gesamte Gruppe. Sie stellten zwar zudem fest, dass nur ein Teil der Bakterien eine Resistenz gegen das Medikament entwickelte, dass diese jedoch ihre nicht resistenten Artgenossen im Kampf gegen das Antibiotikum unterstützten anstatt sie zu verdrängen.
Indol zur Stärkung der Bakterien
Die resistenten Bakterien schieden dabei einen Botenstoff, das sogenannte Indol aus, welcher den schwächeren Bakterien in ihrem Kampf gegen das Antibiotikum half. Für die Forscher ergaben sich dabei ganz neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Wirkung von antimikrobiellen Arzneien. Sie vermuten, dass man ihre Wirkung durch das Blockieren des Botenstoffs Indol verbessern kann.