Neue Erkenntnis über Brustkrebs - das Mammakarzinom verfügt über Metastasen-Stammzellen

Von Cornelia Scherpe
25. April 2013

Wird er in einem frühen Stadium erkannt, kann Brustkrebs in den meisten Fällen sehr gut behandelt werden. Schwieriger wird es, wenn der Tumor in der Brust bereits so weit gewachsen ist, dass er Metastasen im Körper bildet. Man weiß bereits seit einiger Zeit, dass Tumoren bei ihrer Vermehrung viele Zellen ins Blut des Betroffenen schicken. Diese Krebszellen gelangen dann durch die Blutgefäße in verschiedene Regionen des Körpers und können. Bisher war es den Medizinern aber noch nicht möglich, aus diesen Zellen im Blut jene zu isolieren, die am Ende für die Metastasen sorgen.

So konnte man also in Tests bestimmen, wie viele Krebszellen bereits im Blut sind, doch daraus ließ sich keine Prognose machen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für Metastasen ist. Dies haben Forscher nun ändern können. In ihren Untersuchungen fanden sie jene Zellen, die als Stammzellen des Brustkrebs ausgeschickt wurden. Nur diese sind in der Lage, sich irgendwo im Gewebe anzusiedeln und dort Metastasen zu bilden. Diese neue Erkenntnis dürfte die Möglichkeit der Prognose also bedeutend besser werden lassen.

Das deutsche Forscherteam konnte seine Erkenntnis gewissen, indem es mit mehreren Patientinnen arbeitete. Alle hatten Brustkrebs und waren bereit, sich Blut zur Analyse entnehmen zu lassen. Diese Proben wurden im Labor so bearbeitet, dass man die darin befindlichen Krebszellen isolieren konnte. Anschließend nahm man Mäuse, die ein schlechtes Immunsystem hatten und gab diese Zellen in das Knochenmark der Tiere.

Nach hundert Übertragungen zeigten einige der Nager Metastasen in ihrer Lunge oder der Leber. Man kam so den Metastasen-induzierenden Zellen, kurz MIC genannt, auf die Schliche. Diese besitzen an ihrer Oberfläche bestimmte Moleküle, die es ihnen ermöglichen, sich im Gewebe festzusetzen.