Neue Erkenntnisse: Wieso Kinder häufiger krank werden als Erwachsene

Von Katharina Cichosch
13. August 2012

Das Phänomen ist wohl den meisten Eltern bekannt: Wenn Grippe, Erkältung und Co. in der Schule oder im Kindergarten umgehen, dann ist auch das eigene Kind schnell betroffen. Dabei infiziert sich der Nachwuchs offenbar nicht nur schneller, sondern auch häufiger als erwachsene Mitmenschen.

Die Gründe hierfür lagen lange Zeit im Dunkeln. Zwar gingen Experten davon aus, dass das kindliche Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt und somit generell anfälliger für Krankheiten sei. Dieser Annahme widerspricht jedoch jetzt eine aktuelle Studie: Eine Forschergruppe rund um Yasmina Laouar von der University of Michigan untersuchte, wie es tatsächlich um das Immunsystem von Babys und Kindern bestellt ist.

Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass auch hier schon dieselben Abwehrzellen wie bei Erwachsenen vorhanden sind. Offenbar gibt es jedoch einen körpereigenen Botenstoff, der die Entwicklung dieser Zellen blockiert. Welchen Zweck dies erfüllt, ist bisher noch völlig unklar.

Tierexperimentelle Versuche mit Mäusen legen jedoch nahe, dass der Botenstoff ausgeschaltet werden kann und das Immunsystem dann auch bei Kindern schon die volle Leistungsfähigkeit erhält, wie dies bei Erwachsenen der Fall ist.